Die Kreistagsfraktion Tirschenreuth von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN hat sich mit Enikö Nagy, der Leiterin des Frauenhauses mit Interventionsstelle der Diakonie Weiden, zum Informationsaustausch getroffen und dabei eine Spende von 500 Euro übergeben. Nagy berichtete über die Situation der Frauen, die nach häuslicher Gewalt oft mittellos ins Frauenhaus einziehen. 

Die Existenzsicherung über Anträge nach einem Einzug ins Frauenhaus braucht einige Zeit, weshalb das Frauenhaus aus Spenden für Übergangshilfen schnell und unkompliziert reagieren kann, um den alltäglichen Bedarf wie Lebensmittel und Hygiene, Babynahrung, Kleidung oder Medikamente zu decken, aber auch Dinge wie Schulsachen oder eine Einheit Kunsttherapie zu finanzieren.

Angesichts der zunehmenden Häufigkeit häuslicher Gewalt war man sich einig, dass Schutz und Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern sowie die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland eine wichtige Aufgabe und Pflicht für alle politischen Akteure seien. Neben dem dramatischen Mangel an Beratungs- und Schutzplätzen und dem Fehlen einer auskömmlichen Finanzierung des Frauenschutzsystems bedarf es dazu der Schaffung von Rahmenbedingungen, insbesondere im Familien- und Familienverfahrensrecht, sowie enger Netzwerkarbeit der Akteure im Gewaltschutz und präventiver Maßnahmen. 

Fachberatungsstelle für häusliche Gewalt fehlt

Die Grünen-Kreisräte bedauerten insbesondere, dass eine in der Region dringend benötigte Fachberatungsstelle für häusliche Gewalt weiterhin fehlt. Auch wenn inzwischen die gesetzlichen Grundlagen für einen Rechtsanspruch auf einen Frauenhausplatz und die damit einhergehende Einrichtung von Beratungsstellen in Deutschland geschaffen würden, werde die Umsetzung leider noch bis 2031 auf sich warten lassen.