„Echte Bereicherung für die Stadt“

Blumen und Bioschokolade überreichte Co-Sprecher Fabian Keppler-Stobrawe (rechts) an die Inhaberin des „Roten Roß 1715“, Andrea Saracino. Auch René Grössl (links) und die Stadträte Josef Schmidt (4.v.l.) und David Runschke (3.v.l.) freuten sich über die Wiedereröffnung. Foto: Elke Prölß

„Schön, dass das Rote Ross wieder geöffnet hat“, freute sich Co-Sprecher Fabian Keppler-Stobrawe nach der Eröffnung des Erbendorfer Lokals und überreichte Blumen und Bioschokolade als kleine Aufmerksamkeit an Inhaberin Andrea Saracino. „Nicht nur die Gastwirtschaft, auch die Fremdenzimmer sind eine echte Bereicherung für die Stadt“, kommentierte er die Pläne Saracinos.

Grund genug für den Ortsverband Steinwald, gleich den Monatsstammtisch in den Räumlichkeiten der wiedereröffneten Gastwirtschaft abzuhalten. Bei dieser Gelegenheit wurde mit der Inhaberin auch über deren Motivation und bürokratische Hürden gesprochen. Die beiden Grünen-Stadträte Josef Schmidt und David Runschke hörten ebenfalls aufmerksam zu, um ihre kommunalpolitische Hilfe anbieten zu können, sofern diese benötigt würde.

Gewerbepark: Stadt hat Fakten geschaffen

Nicht nur die gastronomische Bereicherung in Erbendorf war Thema der offenen Diskussion der Mitglieder und Interessierten des Ortsverbandes. Mit Blick auf die anstehende Stadtratssitzung informierte Stadtrat Schmidt, dass auf der geplanten Fläche zur Erweiterung des Gewerbeparks bereits Fakten geschaffen und zahlreiche Bäume gefällt wurden. „Noch ist das Gewerbegebiet aber
gar nicht rechtskräftig aufgestellt“, wunderte sich der Co-Sprecher. Prinzipiell sei der Ortsverband für eine Erweiterung der Gewerbeflächen. Dennoch hatte er Zweifel am Vorgehen der Stadtverwaltung: „Falls das Gewerbegebiet aus irgendwelchen Gründen doch nicht erweitert werden kann, sind die Bäume dennoch weg.“

Kritik an der schnellen Abholzung

„Während die Vereine in und um Erbendorf derzeit in einer viralen Challenge viele Bäume pflanzen, ist der Bürgermeister wohl für das Abholzen zuständig“, kommentierte der Co-Sprecher diesen weiteren überstürzten Eingriff in die Natur. Bereits vergangenen Monat waren auf einem Spielplatz am Naabberg mehrere Eichen gefällt worden, weil sich die Anwohner über den Dreck beschwert hätten (so die Aussage des Ersten Bürgermeisters Johannes Reger in der März-Stadtratssitzung). „Beschattung eines Spielplatzes zum Sonnen- und Hitzeschutz der Kinder und Eltern ist ihm nicht so wichtig wie saubere Straßen?“, fragte Keppler-Stobrawe in die Runde.

Einst standen hinter diesem Betrieb im Gewerbepark einige Bäume. Dieses Biotop wurde auch ohne final aufgestellten Erweiterungsplan bereits beseitigt. Foto: Fabian Keppler-Stobrawe

Gespannt diskutierten die Anwesenden auch die Ergebnisse des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK). Zwar seien diese dem Stadtrat mitgeteilt worden und stückchenweise erscheinen Teile auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung (z.B. Straßensanierung in Teilgebieten), doch existiert hier kein Gesamtkonzept. Der Ortsverband erwartet, dass der hierfür zuständige Bauauschuss einbezogen wird, um eine Priorisierung von Maßnahmen zu entwickeln. Im Hinblick auf die marode Finanzlage der Stadt sei dies dringend geboten, um gezielte Maßnahmen, die der Gesamtentwicklung der Stadt dienlich sind, zu ergreifen anstelle einer intransparenten Aneinanderreihung von Einzelprojekten.

Der nächste Stammtisch ist für Donnerstag, 22. Mai 2025 geplant. Der Ort wird rechtzeitig bekanntgegeben.

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